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Kein Hitzekollaps für die häusliche Pflege

09. August 2022

Mehr Hitzeschutz in Berlin!

Der gemeinnützige Landesverein „wir pflegen.Berlin“ begrüßt die Umfrage des „Tagesspiegel“, wie Berlin hitzefest werden kann. Wir wollen möglichst viele pflegende Angehörige motivieren, mitzumachen – auch wenn die Umfrage leider nicht nach besonders gefährdeten Gruppen fragt. Das sind ältere Menschen, mit oder ohne Pflegebedarf, pflegende Angehörige und Pflegekräfte, chronisch Kranke jeden Alters sowie arme, insbesondere wohnungslose Menschen. Für sie muss die Stadt sehr viel mehr tun. Lesen Sie dazu unsere Position.

Senat und Abgeordnetenhaus, Landespflegeausschuss und Seniorenbeirat sowie alle Bezirke sollten die Anfragen der Abgeordneten von GRÜNEN und LINKEn auswerten und gemeinsam Hitzeschutzpläne auf den Weg bringen.

https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-12428.pdf Anfrage GRÜNE

https://de.research.net/r/S6HSYJC Umfrage Tagesspiegel

Deutschland hinkt hinterher. Um auf die Gesundheitsgefahr durch Wetterlagen mit hohen Temperaturen besser reagieren zu können, fordert die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Claudia Moll z.B. Hitzeschutzkonzepte in der Langzeitpflege. Und Berlin entwickelt als erstes Bundesland ein Hitzeschutz-Konzept für das Gesundheitswesen.

Hierzu erklärt die Vorsitzende des Vorstands von „wir pflegen. Berlin“ e.V. Gabriele Tamm-Parr:

„Unser Verein unterstützt Forderungen und Planungen dieser Art.  Allerdings werden ein Hitzeschutzkonzept und Sofortmaßnahmen speziell auch für den Bereich der Angehörigenpflege benötigt. Denn pflegende Angehörige versorgen über die Hälfte der Pflegebedürftigen allein und weitere 30 % zusammen mit Pflegediensten.“

Pflegende Angehörige, insbesondere auch pflegende Eltern, werden schon länger zunehmend überfordert. Angesichts Pandemie, steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten, Pflegemangel, fehlenden Entlastungsangeboten, defizitären Regelungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, Hitzewelle und weiterem brennt in immer mehr Pflegehaushalten die Luft.

„Wir pflegen Berlin“ fordert deshalb neben mittel- und langfristigen Maßnahmen wie einer angepassten Stadtinfrastruktur verbindliche Versorgungsstandards für heiße Tage für ältere und pflegebedürftige Menschen – insbesondere, wenn sie allein leben –. Dazu eine funktionierende Krisenstrategie und proaktive Hitze-Sofortmaßnahmen. Ein Hitzetelefon ist sinnvoll, hilft aber insbesondere dann, wenn auf Not unmittelbar auch mit konkreten Maßnahmen z.B. zur Senkung der Raumtemperatur reagiert werden kann.

Michael Fischer vom Berliner Landesvorstand wir pflegen stellt fest: „Die Angehörigenpflege darf nicht länger das Stiefkind im Pflegesystem, im Infektionsschutz, im Hitzeschutz und in der Prävention bleiben. Die Pflege braucht die pflegenden Angehörigen. Die müssen aber dann auch in die Lage versetzt werden, weiter Pflegeverantwortung zu übernehmen. Sonst droht der häuslichen Pflege der (Hitze)Kollaps“.

Für die aktuelle Hitzewelle kommt dies zu spät. Jedoch sollte jetzt zumindest verstärkt zusammen mit pflegenden Angehörigen herauskristallisiert werden, was prioritär benötigt wird, für die nächste Hitzewelle, angesichts der aktuellen Entwicklungen auch bei Kälte und zur Sicherung der häuslichen Pflege. Denn nach der Hitze ist vor der Hitze und der Winter kommt bestimmt und Pflege wird Demografie bedingt von Tag zu Tag mehr benötigt.  Gefordert sind hier insbesondere Staat und Pflegekassen.

Zusatzinformationen:

Die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat mit
„Tipps gegen Hitzeprobleme" Maßnahmen zusammengestellt, die dazu
beitragen, pflegebedürftige Menschen gezielt vor gesundheitlichen
Gefahren durch Hitze zu schützen.

https://www.pflege-praevention.de/tipps/sommerhitze-pflegebeduerftige/

Eingestellt von Amina Runge Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 

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