Die Folgen dieser Überbelastungen sind häufig körperliche Beschwerden, wie z.B. Rückenschmerzen, Verspannungen und Magenverstimmungen bis hin zu Schlafstörungen. Im Vergleich zur Normalbevölkerung sind nach Gräßel (1998) mehr als die Hälfte der pflegenden Angehörigen überlastet und weisen körperliche Beschwerden auf.
Die Pflege eines Angehörigen ist oft körperlich, emotional und psychisch belastend. Viel zu oft wird diese Pflege als selbstverständlich betrachtet, obwohl Betroffene immer wieder vor neuen Herausforderungen und schwierigen Situationen stehen. Die Pflege kann zeitaufwändig und anstrengend werden. Oft sind pflegende An- und Zugehörige mit der zu pflegenden Person allein. Und obwohl auch positive Aspekte - wie das Gefühl gebraucht zu werden oder etwas zurückgeben zu können – erlebt werden, fehlt es doch meist an Anerkennung, Information und Vernetzung. Zudem ist es für pflegende An- und Zugehörige oft schwierig, die Aufgaben der Betreuung mit einer Erwerbstätigkeit in Einklang zu bringen. Wird neben dem Job ein Verwandter betreut und gepflegt, steigt die Gefahr einer Überforderung.
Der Verein „wir pflegen – Interessenvertretung und Selbsthilfe in Berlin e. V.“ von engagierten Berliner*innen gegründet, um die Selbsthilfe zu unterstützen und sich für die Verbesserung der Unterstützungs- und Entlastungsangebote in Berlin einzusetzen und den Leistungen pflegender Angehöriger mehr Anerkennung zu verschaffen.